Die Leitlinien für eine präventive Statin-Therapie sollten aktualisiert werden, so lautet das Fazit einer Metaanalyse, das im renommierten Journal The Lancet publiziert wurde.
Ziel der Analyse der Daten von mehr als 170.00 Probanden aus 27 randomisierten Studien war es herauszufinden, ob die Senkung des LDL-Cholesterins mittels Statinen auch Menschen hilft, denen ein niedriges Risiko zugeschrieben wird, Gefäßerkrankungen zu entwickeln. Die Ergebnisse der Metaanalyse überraschten:
Bei Probanden, deren 5Jahres-Risiko für Myokardinfarkt, Herztod und Schlaganfall weniger als 10 % beträgt, reduziert die Senkung des LDL-Cholesterin um 1,0mnmol/ L mit Statinen das absolute Risiko um etwa 11 pro 1.000. Die Risikominderung erfolgt weitgehend unabhängig vom Alter, Geschlecht, LDL-Cholesterin oder früheren Gefäßerkrankungen.
Hinweise, dass die Reduktion des LDL-Cholesterins mit einem Statin begleitend zu einer erhöhten Inzidenz von Krebserkrankungen führt, gab es nicht.
Der Nutzen einer Statin-Gabe ist nun für eine Personengruppe angezeigt, die nach den gegenwärtigen Leitlinien in der Regel für eine Therapie zur Senkung des LDL-Cholesterin gar nicht in Betracht gezogen worden wäre.
Quelle:
The effekt of lowering LDL cholesterol with statin therapy in people at low risk of vascular disease: meta-analysis of individual data from 27 randomised trials. In: Lancet 2012 (9841); 380:581-90. Epub 2012 May 17. http://dx.doi.org/10.1016/SO140-6736(12)60367-5