Impfungen

Grundlagen

Die Impfung ist eine vorbeugende Maßnahme gegen verschiedene Infektionskrankheiten und wird deshalb auch Schutzimpfung genannt. Man unterscheidet zwischen der aktiven Impfung und der passiven Immunisierung. Bei einer aktiven Impfung – auch Vakzination genannt – wird der Impfstoff (Vakzine) in Form abgeschwächter, abgetöteter oder fragmentierter Krankheitserreger oder deren Toxine in den Körper eingebracht. Ziel dieser Impfung ist es, das körpereigene Immunsystem zur Bildung spezifischer Antikörper anzuregen und so eine spezifische Immunität gegen die entsprechende Infektionskrankheit zu bewirken. Bei einer passiven Impfung hingegen wird mit Impfserum geimpft, welches die spezifischen Antikörper (Immunglobuline) gegen den betreffenden Krankheitserreger oder dessen Toxin bereits in hoher Konzentration enthält. Es stehen Impfstoffe gegen eine Vielzahl von viralen und bakteriellen Infektionskrankheiten bereit.

Eine Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses regelt die Einzelheiten zu Voraussetzungen, Art und Umfang der Leistungen für Schutzimpfungen auf der Grundlage der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut und unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung der Schutzimpfungen für die öffentliche Gesundheit.

Details finden Sie im Impfkalender der STIKO.

Schutzimpfungen gemäß Schutzimpfungs-Richtlinie/SI-RL

Impfung gegenEmpfehlung der STIKO
CholeraKeine WHO-Empfehlung,nur im Ausnahmefall: auf Verlangen eines Ziel- oder Transitlandes bei Reisen
DiphtherieStandard für Kinder ab 2 Monaten, Auffrischung für Erwachsene alle 10 Jahre
FSMEExponierte zu Zecken in FSME-Risikogebieten (Anwohner, Forstarbeiter u. a.)
Gebärmutterhalskrebs/HPVMädchen und junge Frauen vom 12. bis zum vollendeten 17. Lebensjahr
Gelbfieberbei Reisen in gefährdete Gebiete (tropisches Afrika, Südamerika), teilweise sogar vorgeschrieben
Haemophilus influenza Typ bStandard für Kinder ab 2 Monaten, Personen mit anatomischer oder funktioneller Asplenie
Hepatitis ARisikogruppen, Gefährdetes Personal (Gesundheitsdienst, Forschung, Kanalisation u. a.)
Hepatitis BStandard für Kinder ab 2 Monaten, Risikogruppen, Gefährdetes Personal in Gesundheitsdienst
InfluenzaPersonen über 60 Jahre, Personen mit geschwächtem Immunsystem, Personen mit chronischen Erkrankungen
MasernStandard für Kinder ab 11 Monaten
MeningokokkenStandard für Kinder ab 12 Monaten, Personen mit geschwächtem Immunsystem, Gefährdetes Personal (Labor, Entwicklungszusammenarbeit u. a.), Jugendliche mit Langzeitaufenthalt in gefährdeten Ländern
MumpsStandard für Kinder ab 11 Monaten
KeuchhustenStandard für Kinder ab 2 Monaten, Auffrischung mit 5 bis 6 Jahren, und zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr, Alle Erwachsenen, vor allem bei möglichem Kontakt zu Neugeborenen und Säuglingen (Paare mit Kinderwunsch, werdende Eltern und Großeltern etc.)
PneumokokkenStandard für Kinder ab 2 Monaten bis 2 Jahren, Personen über 60 Jahre, Personen mit geschwächtem Immunsystem
PoliomyelitisStandard für Kinder ab 2 Monaten / u. U. Auffrischung
RötelnStandard für Kinder ab 11 Monaten
TetanusStandard für Kinder ab 2 Monaten, Auffrischung für Erwachsene alle 10 Jahre und ggf. im Verletzungsfall
TollwutReisende in Regionen mit hoher Tollwutgefährdung
Tuberkulosederzeit nicht empfohlen
TyphusBei Reisen in Endemiegebiete
WindpockenStandard für Kinder ab 11 Monaten, Seronegative Personen bei Indikation (Organtransplantation, Kinderwunsch bei Frauen u. a.), Seronegatives Personal im Gesundheitswesen

Empfehlungen zur Impfung gegen die Neue Influenza A (H1N1)

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat am 12.10.2009 eine Empfehlung zum Einsatz von Pandemie-Impfstoffen gegen das Neue Influenzavirus A (H1N1) im Epidemiologischen Bulletin 41/2009 publiziert und im Epidemiologisches Bulletin 50/2009 aktualisiert. Weiterhin gilt, dass grundsätzlich alle Bevölkerungsgruppen (ab einem Alter von 6 Monaten) von einer Impfung gegen die Neue Influenza A (H1N1) profitieren können. Die STIKO weist darauf hin, dass die Impfung gegen die Neue Influenza A (H1N1) wie alle Impfungen nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden soll. Das gilt insbesondere für chronisch Kranke, Kinder und Schwangere.