Welche Todesursachen herrschen derzeit in der Europäischen Union vor?

Um 1850 war die Kindersterblichkeit in Europa noch immens hoch. Verbesserte Hygiene, die Erforschung von Kinderkrankheiten etc. im letzten Jahrhundert bewirkten, dass – laut UNICEF-Bericht 2004 – heutzutage die meisten europäischen Länder die niedrigsten Kindersterblichkeitsraten weltweit aufweisen. Gleichzeitig können die infektiösen Erkrankungen wie z.B. Tuberkulose, Pocken und Typhus, die früher die wichtigste Todesursache waren, heute erfolgreich behandelt werden.

Zur Zeit sterben in Europa die meisten Menschen in hohem Alter. Dies führt zu einer Verschiebung der häufigsten Todesursachen. Die Resultate eines EUROSTAT-Berichtes zeigen, dass innerhalb der verschiedenen Lebensabschnitte bestimmte Todesursachen im Vordergrund stehen.

  • In jungen Jahren, d.h. bis zum 44 Lebensjahr, sind Unfälle und Selbstmorde die wichtigste Todesursache. Bei den 20 bis 24 Jährigen machen diese äußeren Umstände zwei Drittel der Todesfälle aus.
  • In mittlerem Alter – 45 bis 65 Jahre – stehen Krebserkrankungen vor Herzkreislauferkrankungen an erster Stelle der Todesursachenstatistik. Bei Männern handelt es sich in erster Linie um bösartige Neubildungen der Atemwegsorgane (Kehlkopf-, Luftröhren-, Bronchial- und Lungenkrebs), bei Frauen um Brustkrebs.
  • Mit zunehmendem Alter steigt die Rate der Herzkreislauferkrankung als Todesursache an: bei den über 65Jährigen ist sie die häufigste Todesursache. Herzkreislauferkrankungen umfassen vorwiegend Durchblutungsstörungen des Herzens (Myokardinfarkt) und der gehirnversorgenden Gefäße (Schlaganfall).
Die meisten dieser vorzeitig zum Tode führenden Erkrankungen können Sie durch gezielte Präventionsmaßnahmen selbst beeinflussen oder sogar vermeiden. Dabei ist in erster Linie an einen gesunden Lebensstil zu denken: ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung und Rauchverzicht.