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Sonnencreme beeinträchtigt die Bildung von körpereigenem Vitamin D kaum [299]

Der Schutzfilter in Sonnenschutzmittel kann Sonnenbrand und auch Hautkrebs verhindern. Ob der Schutzfilter zu weit reicht und etwa auch die körpereigene Produktion von Vitamin D beeinträchtigt, wird immer wieder diskutiert. Wissenschaftler vom King‘s College London haben diese Bedenken jetzt zerstreut. Sie wiesen in einer auf Teneriffa durchgeführten Studie nach, dass Erwachsene Vitamin D trotz Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor in größeren Mengen bilden können. Die Ergebnisse sind im British Journal of Dermatology publiziert (1).


Wissenschaftliche Details

Sonnenlicht ist mit geschätzt 80 % die Hauptquelle für Vitamin D für den menschlichen Organismus. Hingegen ist die Aufnahme des Sonnenvitamins über die tägliche Nahrung mengenmäßig zu vernachlässigen. Zu einer endogenen Vitamin D-Synthese trägt neben der ultravioletten (UV) A-Strahlung insbesondere die UVB-Strahlung bei, die allerdings auch als Hauptursache für Sonnenbrand und Hautkrebs gilt. Zum Schutz der Haut wird von Hautärzten die Verwendung von Sonnenschutzmitteln empfohlen. Inwieweit Sonnenmilch allerdings die Vitamin D-Produktion negativ beeinträchtigen kann, wurde nun an 40 polnischen Freiwilligen eine Woche lang bei wolkenlosem Himmel auf Teneriffa getestet.

Die Probanden hatten zu Beginn der Studie eine gesunde Haut und konsumierten keine Vitamin D-haltigen Nahrungsergänzungsmittel. Alle nutzten Produkte mit dem Lichtschutzfaktor (LSF) 15, der die Neutralisierung von ultravioletter B- Strahlung beziffert. Zudem konnten sie zwischen zwei verschieden dosierten UV-A-Schutzfaktoren (PF) wählen. Nach einer Woche Anwendung war bei allen Testern der Vitamin D-Spiegel im Blut angestiegen. Der Nachweis erfolgte über die Messung der 25-Hydroxyvitamin D3 (25-(OH)-D3)-Konzentration mittels Massenspektroskopie. Ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen UV-A-Schutzfaktor ermöglichte sogar eine höhere Vitamin D-Syntheserate als solche, die einen geringeren UV-A-Schutz hatten (19,0 ± 14,2 bzw. 13,0 ± 11,4 nmol/L 25-(OH)-D3).

Zum Vergleich wurde eine Gruppe von 17 Erwachsenen herangezogen, die in Polen verblieben und dort keine Sonnenmilch benötigten. Bei ihnen ging der Vitamin D-Gehalt im Serum innerhalb der Probenwoche wetterbedingt leicht zurück. Sonnenschutzmittel können, eine entsprechende Strahlungsintensität vorausgesetzt, eine ausreichende Vitamin D-Synthese ermöglichen, so die Wissenschaftler im Resümee.


Zum Weiterlesen

(1) A.D. Young et al. (2019): Optimal sunscreen use, during a sun holiday with a very high ultraviolet index, allows vitamin D synthesis without sunburn. In: British Journal of Dermatology. Online-Vorveröffentlichung. Online unter https://doi.org/10.1111/bjd.17888

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