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Sekundäre Pflanzenstoffe als Helfer bei der Gewichtsregulation im mittleren Lebensalter [115]

Wer ausreichend und regelmäßig Obst und Gemüse isst, kann sein Gewicht im Erwachsenenalter in der Regel leichter halten (1).
Welche Pflanzenstoffe dabei helfen, untersuchten Wissenschaftler um Monica Bertoia von der Harvard School of Public Health in Boston in der bislang umfangreichsten Studie dieser Art (2).
Sie werteten dafür Daten von insgesamt 124.086 gesunden und normalgewichtigen Frauen und Männern von den drei prospektiven Kohortenstudien Nurses’ Health Study I, Nurses’ Health Study II und Health Professionals Follow-up Study aus, die über 24 Jahre hinweg gesammelt wurden.
Die Grundlage der Erhebung bildete die Selbstauskunft der Probanden über ihr Körpergewicht alle zwei Jahre und über ihre Ernährungsweise alle vier Jahre. Zusätzlich wurden das Gewicht beeinflussende Faktoren  wie etwa der Tabakkonsum, die Schlafdauer sowie die in Bewegung oder im Sitzen verbrachten Zeitintervalle berücksichtigt. Im Durchschnitt nahmen die Männer alle vier Jahre jeweils ein Kilogramm, die Frauen etwa eineinhalb Kilogramm zu.
Die Gewichtszunahme fiel umso geringer aus, je häufiger Produkte mit hohem Flavonoidanteilen verzehrt wurden (3).
Insbesondere Anthocyane, enthalten in Heidelbeeren und Brombeeren, Flavonoid-Polymere, Bestandteile von Tee und Äpfeln und Flavonole, zu finden vor allem in Zwiebeln und im Tee, waren nützlich. Ein Verzehr von 10 mg Anthocyane, 138 mg Flavonoid-Polymere und 7 mg Flavonole  zusätzlich am Tag ging mit einer Gewichtsreduktion von 70 – 100  g innerhalb der Beobachtungszeit von 4 Jahren einher.
Weshalb diese Subgruppen der sekundären Pflanzenstoffe die Gewichtszunahme in der Lebensmitte verzögern können, blieb ungeklärt.
Da der ermittelte Zusammenhang Bestand hatte, auch nachdem die Verzehrquote von Ballaststoffen in die Analyse mit einbezogen wurde, verursachen nach Ansicht der Studienautoren die mit dem Obst und Gemüse aufgenommenen Ballaststoffe die geringere Gewichtszunahme offensichtlich nicht. Gesichert sei hingegen, dass sekundäre Pflanzenstoffe antioxidativ und entzündungshemmend wirken sowie den Zuckerstoffwechsel regulieren und die Fettbildung mindern können.
Im Ergebnis der Studie empfiehlt das Wissenschaftlerteam, die Ernährungsberatung zur Prävention von Übergewicht und seinen möglichen Folgen zu verfeinern, indem der Verzehr von Obst und Gemüse mit einem hohem Gehalt an Anthocyanen, polymeren Flavonoiden Flavonolen und Catechinen unterstützt wird.

Zum Weiterlesen:

  1. Zur Einführung vgl. Assmann – Stiftung für Prävention. Präventive Ernährung. Abrufbar über https://www.assmann-stiftung.de/praevention/lebensstil/wissenschaftliche-empfehlungen/praventive-gesunde-ernahrung/ und Assmann-Stiftung für Prävention. Ernährung/Vitamine und Mineralstoffe. Abrufbar über https://www.assmann-stiftung.de/ernaehrung/vitamine-und-mineralstoffe/wissenswertes/
  2. M.L. Bertoia et al. Dietary flavonoid intake and weight maintenance: three prospective cohorts of 124, 086 US men and women followed for up to 24 years. BMJ 2016; 352 doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.i17 (Published 28 January 2016)
    Zugang über den Link: http://www.bmj.com/content/352/bmj.i17
  3. Die Ernährungsbestandteile der Probanden in den Health Professionals Follow-up Study (HPFS), Nurses Health Study I (NHS; 1986-2010) und Nurses Health Study II (NHS II; 1991-2007) im Überblick zeigt die Abbildung 1, ebenda:

NHS Ernährungsbestandteile

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