Was ist neu? Update 2012 zu den Leitlinien zum Vorhofflimmern der europäischen kardiologischen Gesellschaft (ESC) [1]

  • Der CHA2DS2-VASc-Score (siehe oben) wird zur genaueren Risikoeinschätzung des Schlaganfalls und zur Therapieentscheidung insbesondere bei intermediärem Risiko empfohlen.
  • Neue orale Blutverdünner (Antikoagulanzien wie direkte Thrombininhibitoren und Faktor Xa-Inhibitoren) werden bei schlecht eingestellter Vitamin K-Antagonisten-Therapie empfohlen und sind wegen des klinischen Nettonutzen gegenüber den Vitamin-K Antagonisten bei Neueinstellungen eine gute Alternative.
  • Das Antiarrhythmikum Dronedaron (Multikanalblocker: Na+; K+; Ca++; beta-Rezeptor) findet Eingang in die medikamentöse Therapie zur langfristigen Rhythmuskontrolle bei paroxysmalem oder persitierendem Vorhofflimmern. Patienten mit einer schweren oder instabilen Herzschwäche sowie mit permanentem Vorhofflimmern sollten Dronedaron nicht erhalten.
  • Die Katheterbehandlung von Vorhofflimmern ist eine Therapiemöglichkeit der ersten Wahl bei paroxysmalem Vorhofflimmern bei Patienten ohne oder mit minimaler struktureller Herzerkrankung. Ansonsten stellt sie weiterhin die Therapiemöglichkeit nach erfolglosem antiarrhythmischem Therapieversuch dar.

Quellen

[1] A.J. Camm et al. (2012): 2012 focused update of the ESC guidelines for the management of atrial fibrillation: an update of the 2010 ESC guidelines for the management of atrial fibrillation. Developed with the special contribution of the European Heart Rhythm Association. In: European Heart Journal, Vol. 33, Nr. 21, 2719-2747.