Tabaksucht erfolgreich behandeln

Die Abhängigkeit von Tabakkonsum ist chronisch. Bei vielen Rauchern, die das Rauchen aufgeben wollen, erfordert dies eine wiederholte Entwöhnungstherapie. Es gibt verschiedene wirksame Therapien, die die Wahrscheinlichkeit eines langfristigen Verzichts auf Tabakkonsum verdoppeln oder verdreifachen können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und lassen Sie sich auf Grundlage Ihrer Rauchgewohnheiten und Ihrer gesundheitlichen Verfassung hinsichtlich einer für Sie effektiven Therapie beraten.

Im Rahmen einer Rauchentwöhnung kann es zu Entzugserscheinungen kommen. Das Tabakentzugssyndrom kann hier als eigene Diagnose gestellt werden und geht mit charakteristischen Symptomen wie Irritierbarkeit, Frustration oder Ärger, Angst, Konzentrationsschwierigkeiten, gesteigertem Appetit, Ruhelosigkeit, depressiver Stimmung und Schlaflosigkeit einher. Zur Behandlung etwaiger Entzugserscheinungen werden verschiedene Medikamente eingesetzt (Tabelle 1). Diese sollten nach Möglichkeit in Kombination mit einem verhaltenstherapeutischen Tabakentwöhnungsprogramm und nur in ärztlicher Absprache eingenommen werden. Eine solche kombinierte, individuell abgestimmte Therapie kann den langfristigen Erfolg einer Raucherentwöhnung entscheidend verbessern.

Tabelle 1: Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten von Entzugserscheinungen bei Rauchverzicht [1;2]
WirkstoffDarreichungsformWirkungEmpfehlung
Nikotin (Nikotinersatztherapie)u.a. Kaugummi, Pflaster, Nasenspray, Lutschtablettevorübergehende Bereitstellung einer geringen Nikotinmenge ohne begleitende SchadstoffeEinsatz in absteigender Dosierung; evtl. Präparatkombination bei starken Rauchern; Rückfallprophylaxe
BupropionTablettenAntidepressivum, außerdem Reduktion der Nikotinabhängigkeitin Kombination mit Nikotinpflastern möglich; als Monotherapie, wenn eine leitliniengerecht durchgeführte medikamentöse Behandlung mit Nikotinersatztherapie nicht ausreichend wirksam war
VareniclinTablettenPartieller Nikotinrezeptoragonistwenn eine leitliniengerecht durchgeführte medikamentöse Behandlung mit einer Nikotinersatztherapie nicht ausreichend wirksam war

Quellen

[1] Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (2015): S3-Leitlinie „Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums“.

[2] The Clinical Practice Guideline Treating Tobacco Use and Dependence 2008 Update Panel, Liaisons, and Staff (2008): A Clinical Guideline for Treating Tobacco Use and Dependence: 2008 Update. In: American Journal of Preventive Medicine, Vol. 35, Nr. 2, S. 158-176.