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Ob ein Mittagsschlaf die Herzgesundheit unterstützen kann [334]

Ein gelegentlicher Mittagschlaf könnte das Herz und die Gefäße schützen. So beobachteten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Lausanne, dass ein bis zwei Nickerchen pro Woche das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzversagen bei Erwachsenen mittleren Alters nahezu halbieren können. Ältere über 65 Jahren profitierten davon hingegen kaum. Auch ein häufigeres Ruhen über den Mittag hinaus ergab keinen förderlichen Effekt für die Herzgesundheit. Details dazu sind im Journal Heart nachzulesen (1).


Wissenschaftliche Details

Das Schlafverhalten beeinflusst die Gesundheit von Herz und Gefäßen mit. Studien belegen dies vor allem für die Qualität der Nachtruhe (2). Ob ein Nickerchen am Mittag ähnliche Effekte hervorruft, wird bislang kontrovers diskutiert.

Eine Wissenschaftlergruppe aus dem Universitätsklinikum Lausanne ist dieser Fragestellung nachgegangen und dokumentiert in ihrem Artikel, wie sich die Dauer und die Häufigkeit des Mittagschlafes auf das Risiko für tödliche und nicht-tödliche kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz auswirkt. An der Studie nahmen 3.462 zufällig ausgewählte Einwohner von Lausanne im Alter zwischen 35 und 75 Jahren teil, deren Gesundheitszustand rund fünf Jahre lang überwacht wurde. In diesem Zeitfenster traten 155 tödliche und nicht-tödliche Herz- und Gefäßerkrankungen auf.

Lebensstilanalysen ergaben eine Verbindung zwischen diesen Ereignissen und der Gewohnheit, tagsüber zu ruhen. Wer ein- bis zweimal in der Woche über Mittag zwischen fünf und 60 Minuten schlief, hatte ein um bis zu 48 % geringeres Risiko, einen Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzversagen zu erleiden als andere, die über Mittag aktiv geblieben waren. Der gesundheitliche Vorteil blieb auch dann bestehen, wenn die Analysen um mögliche Beeinträchtigungen durch die obstruktive Schlafapnoe oder andere Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Ernährung bereinigt wurden. Bei den über 65-Jährigen wirkte sich die Mittagsruhe allerdings nicht herz- und gefäßschützend aus. Die Wissenschaftler vermuten, dass in dieser Gruppe gesundheitliche Probleme zu einer übermäßigen Tagesmüdigkeit führen, die durch den gelegentlichen Mittagschlaf nicht kompensierbar war. Auch ein mehrfach wöchentliches Ruhen über die Mittagszeit verbesserte den Gesundheitszustand nicht.


Zum Weiterlesen

(1) N. Häusler et al. (2019): Association of napping with incident cardiovascular events in a prospective cohort study. In: Heart. Online-Vorveröffentlichung. Online unter https://heart.bmj.com/content/early/2019/08/16/heartjnl-2019-314999.abstract?sid=c88dae9a-73bc-49d5-ab34-98b6d05f962b

(2) B.M. Kuehn (2019): Sleep Duration Linked to Cardiovascular Disease. In: Circulation, Vol. 139, S. 2483-4. Online unter https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCULATIONAHA.119.041278

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