Die mediterrane Pyramide

Pflanzliche Lebensmittel bilden die Basis der traditionellen, mediterranen Kost. Frisches Obst und Gemüse stehen bei uns immer noch viel zu selten auf dem Speiseplan, sind hingegen in der Mittelmeerküche in fast jeder Mahlzeit enthalten. Neben vielen Vitaminen und Mineralstoffen hat Obst und Gemüse eine geringe Energiedichte und macht somit lange satt, aber nicht dick. Die Zubereitungsmöglichkeiten sind vielfältig: als Salat, in Kombination mit Pasta, Fisch oder Fleisch, in Olivenöl eingelegt, roh oder gedünstet – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Fragen Sie außerdem im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt gezielt nach regionalen und saisonalen Sorten und entdecken Sie so ganz neue Produkte. Obst kann außerdem wunderbar als Dessert oder Zwischenmahlzeit gegessen werden.

Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen usw. werden in den Mittelmeerländern viel mehr geschätzt als bei uns. Sie sind vielfältig einsetzbar und liefern zum Beispiel in Suppen, Saucen, Salaten oder als Aufstrich wie Hummus hochwertiges Eiweiß, Ballaststoffe und Mineralstoffe.

Olivenöl ist in der mediterranen Küche von großer Bedeutung. Unsere Kost hat einen ähnlichen Fettgehalt wie die Mittelmeerkost, jedoch essen wir vor allem tierische Fette mit ungünstigem Fettsäuremuster. Olivenöl hingegen beinhaltet vor allem einfach ungesättigte und somit herzgesunde Fettsäuren und sollte auch in unserer Küche Einzug halten und das tierische Fett weitgehend ersetzen. Sie können es warm und kalt verwenden, sollten es jedoch nicht zu stark erhitzen (Rauchentwicklung meiden). Als geschmacksneutrale und hitzebeständigere Alternative lässt sich Rapsöl verwenden. Wenn Sie vorwiegend Lebensmittel mit wenig Kalorien wie Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte auf Ihrem Teller haben, können Sie sich einen großzügigen Umgang mit Oliven- oder Rapsöl leisten.

Brot ist wie bei uns Bestandteil beinahe jeder Mahlzeit. Für die Mittelmeerkost typisch sind eher helle Brotsorten, nutzen Sie jedoch auch unsere vielfältige deutsche Brotkultur. Die Auswahl an Vollkornprodukten ist definitiv ein Vorteil unserer Esskultur gegenüber den Mittelmeerländern, den uns unsere Gesundheit dankt.

Pasta ist sowohl hierzulande als auch in den Ländern am Mittelmeer sehr beliebt. Auch hier können wir jedoch von unseren südlichen Nachbarn lernen und statt Sahne und Fleisch vor allem auf gemüsereiche Saucen oder Pestos mit Olivenöl setzen.

Fisch ist ein Muss in der Mittelmeerküche – wie der Name schon vermuten lässt. Probieren Sie doch auch einmal, den Fisch im Ofen zu garen, zu braten oder zu grillen. Das ist schonender und kalorienärmer als unser klassischer, panierter Backfisch.

In den Mittelmeerländern werden aufgrund des warmen Klimas vor allem Sauermilchprodukte wie Buttermilch oder Joghurt von verschiedenen Tieren verwendet. Diese sind besser haltbar und gesünder als unsere traditionellen Milchprodukte wie Sahne und Co.

Fleisch wird in der Mittelmeerküche nur als Beilage verwendet. Im Gegensatz dazu wird bei uns viel Fleisch, insbesondere rotes Fleisch und verarbeitete Fleischwaren wie Wurst, verzehrt.  Hier können wir uns etwas von den Bewohnern der Mittelmeerländer abschauen und getreu dem Motto „Weniger ist mehr!“ pflanzliche Lebensmittel statt Fleisch in den Mittelpunkt unserer Gerichte stellen. Einige Anregungen für Rezepte der Mittelmeerküche finden Sie hier.

Kochen und genießen Sie in Gesellschaft, mit viel Zeit und mit frischen Zutaten. Die traditionelle Mittelmeerküche kennt kaum Fertigprodukte oder aufwendige Gerichte, sondern ist geprägt von einfachen Rezepten mit frischen und abwechslungsreichen Zutaten.

Im Mittelmeergebiet trinken die Bewohner in geselliger Runde typischerweise ein Glas Wein zu den Mahlzeiten. Wenn Sie also gerne Wein trinken, genießen Sie ruhig ein Gläschen zu einem leckeren, mediterranen Gericht.