Wenn Kaliumzitrat gegen Nierensteine erfolgreich wirkt, dann könnte diese Substanz auch helfen, die Knochen zu stärken. Von dieser einfachen Überlegung lassen sich Forscher in Basel leiten, um Osteoporose zu lindern und auch vorzubeugen.
Bekannt ist, dass die stoffwechselbedingte und durch verschiedene Krankheiten ausgelöste Übersäuerung des Körpers auch zu einer Demineralisierung und damit zur höheren Brüchigkeit der Knochen beiträgt. Auch einer ungesunden Ernährung (z.B. mit zu viel Fleisch) wird ein ähnlicher Effekt zugeschrieben. Hinzu kommt, dass bei älteren Menschen der Säureanteil im Körper ansteigt, weil die Nierenfunktion abnimmt.
Kaliumzitrat kann aufgrund seiner alkalischen Eigenschaft im Stoffwechsel des Körpers Säure effektiv neutralisieren und ist entsprechend therapeutisch erprobt. Die Schweizer Forscher testeten diese Eigenschaft bei 201 knochengesunden, über 65jährigen Probanden prospektiv über zwei Jahre hinweg. Im Ergebnis wurde die Dichte und damit auch der Grad der Mineralisierung der Knochen an verschiedenen Stellen des Skeletts der Probanden um 1,5 Prozent sichtbar verbessert. Aufnahmen im Computertomographen bestätigten diese Messungen anschaulich.
Osteoporose gilt zu ca. 70 % als eine genetisch bedingte Krankheit, die zumal von einer Fülle von Faktoren ausgelöst wird. Schon allein deshalb kann die Gabe von Kaliumzitrat nicht als ein Allheilmittel angesehen werden, zumal noch weitere Studien erforderlich sind, um die Studienergebnisse zu verfeinern. Dennoch, es lohnt sich daran zu denken, dass es oft schlichte Ideen und Verfahren sind, die zu nachhaltigen Lösungen auch im medizinischen Alltag führen.
Quelle
- Reto Krapf, Sigrid Jehle and Henry N. Hulter, Effect of Potassium Citrate on Bone Density, Microarchitecture, and Fracture Risk in Healthy Older Adults without Osteoporosis: A Randomized Controlled Trial. In: The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism November 15, 2012 jc.2012-3099