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Hochdosiertes Vitamin D verbessert die Knochengesundheit nicht [321]

Eine Vitamin D-Supplementierung hat die Knochengesundheit bei älteren Erwachsenen ohne Osteoporose nicht verbessern können. So war bei den untersuchten Personen trotz einer Behandlung mit hochdosierten Vitamin D von 4.000 IE [1] bzw. 10.000 IE pro Tag im Vergleich zu 400 IE über drei Jahre hinweg die am Unterarm gemessene Knochenmineraldichte zurückgegangen.

Dies sind die Ergebnisse einer randomisierten klinischen Studie mit über 300 älteren Kanadiern, deren Ergebnisse jetzt im US-amerikanischen Ärzteblatt The Journal of the American Medical Association nachzulesen sind (1). Die Wissenschaftler von der Universität Calgary erwägen weitere Untersuchungen, um auszuschließen, dass Vitamin D-Präparate Knochen gegebenenfalls sogar schädigen könnten.


Wissenschaftliche Details

Die Knochengesundheit von Älteren lässt sich auch mit hochdosierten Vitamin D-Präparaten nicht aufrechterhalten. Zu dieser Einschätzung gelangten jetzt Wissenschaftler von der Universität Calgary in einer randomisierten klinischen Studie mit 311 Kanadiern ohne Osteoporose.

Die 55 bis 70 Jahre alten Studienteilnehmer hatten Ausgangswerte von 25-Hydroxyvitamin-D (25-[OH]-D) zwischen 30 und 125 nmol/l. Sie nahmen über drei Jahre hinweg täglich Vitamin D-Tropfen in der Dosis von je 400 IE, 4.000 IE oder 10.000 IE ein. Zudem erhielten diejenigen Probanden, die weniger als 1200 mg Kalzium pro Tag über die Nahrung aufnahmen, ein Kalziumsupplement. Dennoch ging ihre volumetrische Knochenmineraldichte (BMD) beständig und abhängig von der Menge des konsumierten Vitamin D zurück.

Computertomografie (CT)-Messungen bei 287 Studienteilnehmern, die die Studie abschlossen, ergaben bei 400 IE Vitamin D pro Tag nach drei Jahren einen durchschnittliche Verringerung der Knochenmineraldichte am Unterarm um 1,2%, bei 4.000 IE um 2,4% und bei 10.000 IE um 3,5%. So kam es im Vergleich zu 400 IE pro Tag zu einem statistisch signifikanten Rückgang von durchschnittlich 3,9 mg (Kalzium-Hydroxyapatit /cm³ bzw. von 7,5 mg Kalzium-Hydroxyapatit /cm³. Die Dichte der Unterschenkenknochen nahm im Verlaufe des dreijährigen Untersuchungszeitraumes moderater ab und wurde erst bei 10.000 IE mit einer Abnahme von 1,4% statistisch relevant.

Am Ende der Studie kaum verändert hatte sich hingegen die Knochenfestigkeit. Die Studienautoren sehen davon ausgehend in der (hochdosierten) Vitamin D-Supplementierung keinen Nutzen für die Knochengesundheit bei Älteren ohne Osteoporose. Im Gegenteil, sie empfehlen Folgeuntersuchungen, um eventuelle Schäden auszuschließen.


Zum Weiterlesen

(1) L.A. Burt et al. (2019): Effect of High-Dose Vitamin D Supplementation on Volumetric Bone Density and Bone Strength. A Randomized Clinical Trial. In: Journal of the American Medical Association, Vol. 322, Nr. 8, S. 736-45. Online unter https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2748796

Fußnote(n)

[1] IE = Internationale Einheiten

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