Ärzte empfehlen im Vergleich zu den Vorjahren dreimal häufiger (Anstieg von 3 auf 9 %) Apps zur Gesundheitsvorsorge oder zur Behandlung von Erkrankungen. Dies geht aus dem 8. EPatient Survey 2019 zur Nutzung von digitalen Gesundheitsangeboten in Deutschland hervor (1). Nach wie vor verbreiten sich Gesundheits-Apps wesentlich schneller unter den Nutzern als sie von den Gesundheitsdienstleitern empfohlen werden.
Am beliebtesten sind dem Ranking des EPatient Survey nach derzeit die Medikamenten-Apps (von 11 auf 18 %), die Diagnostik-Apps (von 6 auf 12 %), die Online-Terminbuchung (von 24 auf 28 %) und die Zweitmeinungs-Apps (+ von 8 auf 10 %). Dieser Trend erreicht jedoch nicht alle Nutzergruppen gleichermaßen. In der Altersgruppe 50 plus etwa unterscheiden sich der Smartphone-Besitz und die Nutzung von Gesundheits-Apps je nach Zielgruppe bis um das Siebenfache.
Ein maßgeblicher und bislang unterschätzter Faktor für dieses Auseinanderdriften sind die sehr unterschiedlichen Bildungslevels. Allerdings wünschen sich auch digitale geübte Nutzer mehr Einführungsinformationen zum Gebrauch einer Gesundheits-App. So erwarteten 59 % der Befragten eine Starthilfe in Form eines Erklärvideos, weitere 30 % fänden eine Einweisung durch eine medizinische Fachkraft angemessen.
Die Anbieter von Gesundheits-Apps sollten künftig die Bedürfnisse der Anwender stärker und differenzierter berücksichtigen, meint die EPatient Analytics GmbH. Sie sind Herausgeber des EPatient Survey, der mit 8.800 Befragten und über 140 Antwortmöglichkeiten die umfassendste Online-Befragung zum digitalen Patienten darstellt.
Zum Weiterlesen
(1) EPatient Analytics GmbH. Pressemitteilung vom 6. Mai 2019. Online unter https://www.epatient-analytics.com/aktuelles/pmeps2019-5nsj7.