Junge übergewichtige Erwachsene sind stärker gefährdet, relativ früh im Leben an den Folgen der Adipositas zu leiden. Dies ergab sich aus einer prospektiven Studie, die den Zusammenhang zwischen Adipositas insgesamt und der abdominalen Adipositas im jungen Erwachsenenalter und dem Auftreten von Arteriosklerose im mittleren Lebensalter untersucht.
Gefragt wurde insbesondere, ob die Dauer der Fettsucht in Verbindung mit dem Fortschreiten der koronaren Arterienverkalkung ein subklinischer Indikator für koronare Herzkrankheiten sein könnte.
In die prospektive Studie eingeschlossen waren 3.275 weiße und schwarze Probanden aus der multizentrischen Coronary Artery Risk Development in Young Adults (CARDIA) – Studie im Alter von 18 bis 30 Jahren. Die Teilnehmer litten zum Startpunkt der Analyse in den Jahren 1885 und 1986 weder an Adipositas (BMI > 30) noch an abdominaler Adipositas (Taillenumfang bei Männer > 102 cm und bei Frauen > 88 cm). In Fünfjahresintervallen, d.i. nach 15, 20 und nach 25 Jahren wurden Nachuntersuchungen durchgeführt und u.a. mittels Computertomografie geprüft, ob und wie die koronare Arterienverkalkung fortschreitet.
Während des Follow up entwickelten 40,4 % der Teilnehmer eine Fettsucht und 41,0 % eine Bauchfettsucht. Bei 25,2 % und 27,7 % der Personen, deren allgemeine Adipositas bzw. abdominale Adipositas länger als 20 Jahre bestand, wurde ein Fortschreiten der koronaren Arterienverkalkung um 20,2 % bzw. 19,5 % verzeichnet.
Konsequenz: Gelingt es, das Einsetzen der Fettsucht in jungen Jahren zu verhindern oder zumindest zu verzögern, dann wäre dies ein wirksamer präventiver Schritt, um das Risiko für Arteriosklerose im mittleren Lebensalter zu mindern.
Quelle:
Association Between Duration of Overall and Abdominal Obesity Beginning in Young Adulthood and Coronary Artery Calcification in Middle Age. Reis J.P. et al.
In: JAMA, 2013 July 17; 310 (3): 280-288. doi:10.1001/jama.2013.7833