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Aktionsbündnis zur Prävention von nicht übertragbaren, chronischen Erkrankungen positioniert sich gegen die Fehl- und Mangelernährung in der Welt [92]

Die 2. Internationale Ernährungskonferenz (ICN2) hat das globale Aktionsbündnis gegen Fehl-, Mangel- und Unterernährung in der Welt bestärkt. 193 Mitgliedsstaaten der Welternährungsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekräftigen im Abschlussdokument, d.h. in der Rome Declaration on Nutrition, die Zielsetzung, gemeinsam alle Formen unausgewogener Ernährung bekämpfen zu wollen (1). Die politische Erklärung verpflichtet so die lCN2-Teilnehmerstaaten in einem bis zum Jahr 2025 reichenden Aktionsplan zu 60 Maßnahmen insbesondere gegen die Unterernährung bei Kleinkindern und gegen Mikronährstoffmangel einschließlich seiner Folgeschäden sowie zur Verringerung der ernährungsbedingten Risikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes, Herzerkrankungen und bestimmten Krebsarten. Auch soll der Trend einer stetig ansteigenden Zahl von krankhaft Fettleibigen weltweit bis zum Jahr 2025 umgekehrt werden.

Der Ausbau nachhaltiger Lebensmittelsysteme, d.h. der Wege, wie Lebensmittel produziert, verarbeitet, verbreitet, vermarktet und zum Verzehr zubereitet werden, gilt dabei als Schlüssel zur Förderung einer vielfältigen und gesunden Ernährung.

Die Weltkrebsforschungsgesellschaft (WCRF) und die Internationale Allianz gegen nicht übertragbare Erkrankungen (NCD-Alliance) ergänzen die Abschlussdokumente der Welternährungskonferenz mit einem Grundsatzpapier, in dem der Zusammenhang zwischen Lebensmitteln, Ernährungsgepflogenheiten und den Risiken für nicht übertragbare Krankheiten in sechs Statements erläutert wird (2):

  1. Lebensmittel, ihre Nährwertdichte und die regionalen Ernährungsgewohnheiten enthalten nicht nur Risiken für nicht übertragbare Erkrankungen, sondern können diese auch verursachen.
  2. Das Ausmaß der ernährungsbedingten Erkrankungen ist beträchtlich. So werden von den 52,8 Millionen Todesfällen weltweit im Jahr 2010 34,5 Millionen unmittelbar auf den Einfluss der geringen ernährungsphysiologischen Qualität von Lebensmitteln auf nicht übertragbare Erkrankungen (einschließlich Herz-Kreislauferkrankungen, einige Krebsarten und chronische Erkrankungen der Atemwege) zurückgeführt. Über 80 % dieser Todesfälle ereigneten sich in den ärmeren Ländern. 29 % der Sterbefälle betrafen Menschen unter 60 Jahren.
  3. Die Weltbevölkerung ist zunehmend den Risiken für ernährungsbedingte Krankheiten ausgesetzt. Gründe hierfür liegen u.a. im steigenden Verzehr von Fertiggerichten und im sinkenden Verbrauch von ballaststoffreichen Lebensmitteln sowie im wachsenden Anteil der aus Fleisch, Zucker und Ölen gewonnenen Kalorien in der Nährstoffzufuhr.
  4. Eine wachsende Anzahl von unterernährten Menschen birgt eine maßgebliche Gefahr für die Zunahme von Erkrankungen.
  5. Lebensmittel-Systeme (siehe oben) stellen die primäre Herausforderung für die Prävention und die Kontrolle von nicht übertragbaren Krankheiten sowie von Unterernährung dar.
  6. Es bedarf eines internationalen, nationalen und regionalen Monitorings für die durch die UN, der FAO und der WHO beschlossenen Maßnahmen gegen die Fehl- und Unterernährung.

Mit den durch die Welternährungskonferenz ICN2 beschriebenen Aktionsfeldern gegen Fehl- und Mangelernährung werden neue Schwerpunkte in der Diskussion um die Strategie der UN-Entwicklungspolitik für die Jahre 2016 – 2030 gesetzt.

 Zum Weiterlesen:

  1. FAO and WHO. Second International Conference on Nutrition. Rome, 19 – 21 November 2014. Conference Outcome Document: Rome Declaration on Nutrition. Abrufbar über http://www.fao.org/3/a-ml542e.pdf
  2. World Cancer Research Fund International and the NCD-Alliance. http://ncdalliance.org/sites/default/files/rfiles/WCRFI_NCD_Alliance_Nutrition_ed2.pdf

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