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Vorhofflimmern als stärkerer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und frühen Tod bei Frauen im Vergleich zu Männern [113]

Herzrhythmusstörungen führen bei Frauen noch häufiger zu Komplikationen als bei Männern (1). Dies ergab jetzt eine im British Journal of Medicine publizierten Metaanalyse von der Universität Oxford (2). Daten von insgesamt  4.371.714  Teilnehmern aus 30 größeren Kohortenstudien wurden überprüft, um den Zusammenhang von Vorhofflimmern und Herzkreislauferkrankungen sowie frühem Tod zu quantifizieren. Die Analyse ergab, dass Frauen mit Vorhofflimmern doppelt so häufig einen Schlaganfall erleiden wie Männer. Auch ist der gestörte Herzrhythmus bei Frauen häufiger mit einem Herzinfarkt oder mit einem chronischen Herzversagen verbunden. Infolge dessen liegt auch das kardiovaskuläre Sterberisiko und das Gesamtsterberisiko bei den betroffenen Frauen höher als bei Männern. Ein Schema fasst die ermittelten Verbindungen zusammen (3):

 Vorhofflimmern Frauen

Vorherige Studien weisen ebenso auf ein geschlechtsspezifisches Risiko bei kardiovaskulären Erkrankungen hin. Beispielsweise ist Rauchen und Typ-II-Diabetes mit einem größeren proportionalen Risiko der koronaren Herzkrankheit bei Frauen als bei Männern assoziiert (4). Auch wird ein höheres Schlaganfallrisiko bei Diabetikerinnen im Vergleich zu den Diabetikern beobachtet (5). Obgleich die Ursachen für diese Unterschiede unklar bleiben, spricht sich der Erstautor der Metaanalyse, Connor Emdin dafür aus, künftig in Scores das erhöhte kardiovaskuläre Risiko bei Frauen eindeutiger zu berücksichtigen und auch Ressourcen zur Prävention und zur Therapie von Vorhofflimmern geschlechtsspezifischer einzusetzen.

 Zum Weiterlesen:

  1. Zur Einführung in die Problematik des Vorhofflimmerns vgl. Assmann-Stiftung für Prävention. Vorhofflimmern. Abrufbar über den Link: https://www.assmann-stiftung.de/praevention/vorhofflimmern/
  2. Connor A Emdin et al. Atrial fibrillation as risk factor for cardiovascular disease and death in women compared with men: systematic review and meta-analysis of cohort studies. BMJ 2016; 352 Doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.h7013 (Published 19 January 2016)
  3. Ebenda, Abbildung 5
  4. Zitiert werden R.R. Huxley und M. Woodward. Cigarette smoking as a risk factor for coronary heart disease in women compared with men: a systematic review and meta-analysis of prospective cohort studies. Lancet 2011; 378: 1297-305. Doi: 10.1016/S0140-6736(11)60781-2. 21839503 und S.A.E. Peters, R.R. Huxley und M. Woodward. Diabetes as risk factor for incident coronary heart disease in women compared with men: a systematic review and meta-analysis of 64 cohorts including 858,507 individuals and 28,203 coronary events. Diabetologia 2014; 57: 1542-51. Doi: 10.1007/s00125-014-3260-6. 24859435.
  5. Verwiesen wird auf S.A.E. Peters, R. R. Huxley und M. Woodward. Diabetes as a risk factor for stroke in women compared with men: a systematic review and meta-analysis of 64 cohorts, including 775,385 individuals and 12,539 strokes. Lancet 2014; 383: 1973-80. Doi: 10.1016/S0140-6736(14)60040-4. 24613026

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