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Häufige Unterbrechungen des Schlafes bei älteren Menschen als ein Anzeichen für Schlaganfallrisiko und Arteriosklerose [114]

Häufige Schlafstörungen sind verbunden mit atherosklerotischen Hirngefäßveränderungen bei älteren Menschen.

Um diesen Zusammenhang zu dokumentieren, prüften Wissenschaftler um Andrew Lim vom Sunnybrook Health Sciences Centre der Universität Toronto Folgen des Schlafverhaltens von 315 im Schnitt 90 Jahre alten Senioren (1). Im Schlaflabor wurden zunächst in einem einwöchigen Dauermonitoring die zirkadiane Rhythmik und die Schlafqualität überwacht. Ergänzend dazu untersuchten die Wissenschaftler die Gehirne ihrer Probanden nach ihrem Tod pathologisch. Die Analyse ergab Schädigungen der Hirnblutgefäße bei knapp zwei Drittel und Anzeichen eines vorab erlittenen Schlaganfalls rund bei einem Drittel der Studienteilnehmer. Das Risiko für ausgeprägte  Arteriosklerose und für Schlafanfall fiel umso höher aus, je unruhiger die Studienteilnehmer schliefen. Bei maximal sieben Schlafstörungen pro Stunde stieg die Wahrscheinlichkeit für Arteriosklerose und für subkortikale Schlaganfälle deutlich an (2). Kardiovaskulären Risikofaktoren, wie ein hoher Body Mass Index (BMI), Raucheranamnese, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Erkrankungen wie Alzheimer, Depressionen oder Herzinsuffizienz sowie Schmerzen wirkten sich auf das Ergebnis nicht aus.

Allerdings bleibt letztlich unklar, ob der fragmentierte Schlaf die Hirnschädigungen verursacht oder ob umgekehrt die Hirnschädigungen den Schlaf stören oder ob sogar beide von anderen Faktoren beeinflusst werden.

Doch gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Technik der Schlafüberwachung effektiv dazu beitragen kann, Aussagen zum Schlaganfallrisiko und darüber hinaus zur Chronifizierung von kognitiven und motorischen Einschränkungen bei älteren Menschen zu treffen (3).

Zum Weiterlesen:

  1. S.P. Andrew et al. Sleep Fragmentation, Cerebral Arteriolosclerosis, and Brain Infarct Pathology in Community-Dwelling Older People. STROKEAHA.115.011608v1 47/2/516. Published online before print January 14, 2016, doi: 10.1161/STROKEAHA.115.011608 Zugang über den Link: http://stroke.ahajournals.org/content/early/2016/01/14/STROKEAHA.115.011608.full.pdf+html
  2. Im Detail wurden ebenda ermittelt – für Arteriosklerose: Odds ratio, 1.27; 95% confidence interval, 1.02–1.59; P=0.03 per 1 SD Schlafunterbrechung – für subkortikale makroskopische Hirninfarkte: Odds ratio, 1.31; 95% confidence interval, 1.01–1.68; P=0.04
  3. Die Autoren stützen sich auf eigene Vorergebnisse, publiziert unter A.S. Lim et al. Sleep fragmentation and the risk of incident alzheimer’s disease and cognitive decline in older persons. Sleep. 2013;36: 1027-1032. http://dx.doi.org/10.5665/sleep.2802
    Zugang über den Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23814339

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