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Gesundheitsschutz mit Nüssen [146]

Prävention bedeutet nicht ausschließlich Verzicht und Vermeidung. Eine umfangreiche Literaturanalyse aus Norwegen etwa liefert einen plausiblen Grund, den erhöhten Nussverzehr in der Weihnachtszeit gleich auf das gesamte Jahr auszudehnen. Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse, Cashewnüsse, Pistazien, Pekannüsse können vor Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs schützen und auch das Risiko für Typ 2-Diabetes und Infektionen günstig beeinflussen. Täglich eine Hand voll Nüsse essen reicht aus, so die Experten; vorausgesetzt, es liegt keine Nussallergie vor.


Wissenschaftliche Details

Nüsse stehen schon seit längerem im Fokus von präventivmedizinischer Forschung (1). Die Liste ihrer Vorzüge ist lang. Nüsse sind eine gute Quelle für ungesättigte Fettsäuren, Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamin E, Kalium, Magnesium und sekundäre Pflanzenstoffe. Regelmäßig verzehrt, wirken sie sich vorteilhaft auf den Cholesterin- und den Triglyceridspiegel und damit auch auf die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit aus. Ihr hoher Gehalt an Antioxidantien kann dazu beitragen, oxidative DNA – Schäden zu verhindern sowie die unkontrollierte Zellteilung, die Insulinresistenz und Entzündungsprozesse zu dämpfen. Belegt ist zudem, dass der Gehalt von Ellagsäure, Anacardsäure, Genistein, Resveratrol und Inositolphosphat in Nüssen mit daran beteiligt ist, das (Darm)Krebsrisiko zu verringern. Wie erfolgreich der Ansatz ist, um in Nüssen Komponenten gegen chronische Erkrankungen und frühe Sterblichkeit auszumachen, belegt die aktuelle Metaanalyse aus Norwegen mit statistisch signifikanten Ergebnissen (2).

Daten aus zwanzig prospektiven Kohorten-Studien wurden ausgewertet, um den Zusammenhang zwischen der Menge des Nussverbrauchs und dem Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und ursachenspezifischer Sterblichkeit bei Erwachsenen zu überprüfen. Neun Studien stammten aus den USA, sechs aus Europa, vier aus Asien und Australien. Daten von insgesamt 819.448 Frauen und Männern standen zur Verfügung. Ihre Auswertung bestätigte erwartungsgemäß den gesundheitsförderlichen Effekt von Nüssen. Belegt wurde ein günstiger Einfluss des Nuss Konsums auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, allgemeine Sterblichkeit sowie der Sterblichkeit aufgrund von Atemwegserkrankungen, Diabetes und Infektionen. Festgestellt wurden diese positiven Effekte  bei einem regelmäßigen Verzehr von 28 g Nüssen am Tag.
Im Einzelnen minderte diese Dosis das Risiko:

– für die koronare Herzkrankheit um 29 Prozent
– für den Schlaganfall um 7 Prozent
– für Herz-Kreislauf-Erkrankungen insgesamt um 21 Prozent
– für die Krebssterblichkeit um 15 Prozent
– für die Gesamtsterblichkeit um 19 Prozent.

Auch die Sterblichkeit an Typ 2-Diabetes, an neurodegenerativen Erkrankungen (-35 %), an Infektionen (-75 %) und an Nierenerkrankungen (-73 %) wurde mit der genannten Dosis verringert, wobei für diese Berechnungen nur wenige Studien zur Verfügung standen. Baumnüsse und Erdnüsse, die botanisch zu den Hülsenfrüchten zählen, halfen ähnlich gut bei der Minderung des Risikos für die koronare Herzkrankheit sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die -Sterblichkeit. Unterschiede gab es dennoch: Während der Verzehr von Erdnüssen mit einem verringerten Schlaganfallrisiko verbunden war, ging die Aufnahme von Baumnüssen mit einem verringerten Krebsrisiko einher.

Die Studienautoren um Dagfinn Aune von der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät in Bergen regen an, künftig Studien zu konzipieren, die detailliertere Auskünfte über die präventive Wirkung einzelner Nussarten geben können. Als Vorbild hierfür dient die PREDIMED – Studie, die unter anderem ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Walnüssen und dem verminderten Krebsrisiko darstellte (3).


Zum Weiterlesen

(1) Assmann-Stiftung für Prävention (2013): Täglich eine Handvoll Nüsse essen und damit gesünder älter werden Ob es eine Verbindung zwischen dem regelmäßigem Nussverzehr und der Gesamt- und ursachenspezifischen Mortalität gibt? [60]. Online unter https://www.assmann-stiftung.de/taeglich-eine-handvoll-nuesse-essen-und-damit-gesuender-aelter-werden-ob-es-eine-verbindung-zwischen-dem-regelmaessigem-nussverzehr-und-der-gesamt-und-ursachenspezifischen-mortalitaet-gibt-60/

(2) D. Aune et al. (2016): Nut consumption and risk of cardiovascular disease, total cancer, all-cause and cause-specific mortality: a systematic review and dose-response meta-analysis of prospective studies. In: BioMed Central Medicine, Vol. 14, Nr. 207. Online unter http://bmcmedicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12916-016-0730-3

(3) M. Guasch-Ferré et al. (2013): Frequency of nut consumption and mortality risk in the PREDIMED nutrition intervention trial. In: BioMed Central Medicine, Vol. 11, Nr. 164. Online unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3738153/

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